Mittwoch, 17. September 2008

Staub und Eier

Die Landschaft um uns wird karg, wir nähern uns dem Vulkan. Vor unseren Augen erstreckt sich ein Meer aus heißem, schwerem Sand. Rechts und links säumen scharfkantige Felsbrocken, die aussehen wie schlafende Riesen, bereit uns zu verschlucken. Zweimal bleiben wir mit unserem Auto im staubigen Untergrund stecken. Einmal müssen wir aussteigen und schieben. Der Vulkanstaub spritzt ins Gesicht, bleibt zwischen den Zähnen hängen und knirscht behände beim Reden. Wenn ich jemanden umbringen würde, sagt eine Freundin, ich würde es hier tun. Keiner würde einen je wieder finden. Wir fühlen uns, wie nichtige Ameisen mitten im Nirgendwo. Das letzte Stück vor dem Aufstieg des Vulkanos muss man zu Fuß oder auf dem Rücken eines Pferd es zurücklegen. Das Angebot an Vierbeinern ist groß. Ich entschließe mich für meine eigenen Beine und verfluche mich bereits nach zwei Minuten selbst, denn die Füße sinken tief in den Sand und auch die Sonne schenkt kein Erbarmen. Der Aufstieg selbst besteht aus 250 Stufen, ich habe sie gezählt, um mich von meinem rasselnden Atem abzulenken. Doch was mich oben erwartet lohnt die Mühe Verschwitzt sitzen wir auf dem Krater und nehmen tiefe Züge, der nach verfaulten Eier riechenden Luft nehmen. Der Ausblick ist unglaublich. Endlose Weiten, das Dach der Welt?! Es bringt Glück etwas in Schlund des Kraters zu werfen. Wir werfen hübsche, bunte Sträuße . Die Menschen früher warfen Menschen.

Noch ein Bild von Jan Rottler!

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