Donnerstag, 21. August 2008

Und alle werden reich?

Wir leben nun in einer Welt voller Gegensätze, die von harter Arbeit zerfurchten Gesichter der Alten, zahnlos und dennoch mit wachem Blick. Augen mit strahlendem Leuchten schauen uns neugierig hinterher. Wenige Sekunden später betreten wir eine klimatisierte Einkaufspassage, um im Glanz der Schaufenster zwischen Armani und Polo zu wählen. Wir kommen heraus und sehen, wie Kinder zwischen den Autos um ein paar Geldstücke betteln, ein Rollerfahrer gibt einen Schein. Der Countdown an der Ampel steht bei 3, 2, die Motoren jaulen auf und das Rennen und Überholen geht weiter, die Kinder springen zum Straßenrand. Wir laufen weiter, das große böse M lacht uns entgegen. McDonalds ist hier ein Essen der oberen Mittelschicht und sie liefern auch nachhause, wir freuen uns schon drauf. Und meine Euphorie gegenüber der Globalisierung würgt mir das unverdaute Hühnchen heraus. Jeder profitiert vom Reichtum überzeuge ich mich, die Reichen werden reicher, geben mehr aus und zahlen damit das Brot der Armen – ich hoffe, dass ich recht behalte. Zweifel bleibt, ich schlucke ihn runter.

Die kleine Tagträumerin.

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