Sonntag, 11. Januar 2009

Nachtschwärmer

Von Yogyas Party-Magazin wurden wir im Club erwischt.

Die Petronas Tower sind das Zentrum der Stadt und gut ist, dass drumherum die ganzen Bars, Cafès und Clubs liegen. Wir brauchten uns also nur an den Türmen orientieren um zur Partymeile zu gelangen. Während die Tower am Tag silbern erstrahlen, leuchten sie in der Nacht wie Gold. Wir hatten schon einige Bier getrunken, als ich gestern mit Jan auf Clubtour ging. Jan hat sein Auslandssemester auf Bali beendet und reist nun ähnlich wie ich durch Südostasien.
Klar, dass der Club in den wir gingen, nicht ganz so billig war wie ich es aus Yogya gewöhnt bin. Auf der anderen Seite hat uns der Abend mit reichlich Bier und allem drum und dran auch nur 20 Euro gekostet, dafür kannst du in Deutschland vielleicht einen Lidl-Rausch bekommen, aber sicher nicht in einem Club auf den Putz hauen. Ein stehengebliebener DJ aus den 80igern mit Schnäuzer und Brusthaartoupet heizte die Stimmung an und wir tranken unser Heineken und unterhielten uns über unsere Erlebnisse aus Bali und Java.
Ich warf einen Blick zurück auf die Nächte in Yogya, wo uns Ardian in jeden Laden ohne Eintritt brachte und wo ich meist schon nach drei Bier auf der Box stand. Einer der Höhepunkte war sicher die FHM-Party, eigentlich auch nur eine Fleischbeschauung – aber äußerst unterhaltsam. Yogyas Nächte sind lang und wild. Wenn es auch draußen am Tag sehr züchtig und konservativ zugeht, fliegen nachts die Fetzen. Rauchende Mädels in kurzen Kleidern tanzen und feiern ausgelassen. Dicker Zigarettenrauch liegt in der Luft und auf den Tischen stehen flaschenweise Jacky, Liköre und Sektkühler voller Eis.
Die Indos trinken wie blöd und hängen dann über den Waschbecken und kotzen sich die Seele aus dem Leib. Aber sie sind aufgeschlossen, so dass du schnell einen Haufen Leute kennst. Und kennst du einen, kennst du alle. Ärger gibt es in den Läden nie und wenn doch mal einer blöd wird, ist es meist ein Weißer, der mit seinem Suff nicht klar kommt. Eine Sache die mir auf den Klos aufgefallen ist, ist ein bisschen verwirrend; wir als Westler stehen ja ungefähr so einen halben Meter vor dem Pissoir und pinkeln in einem männlichen Bogen in die Keramikschüssel vor uns, nicht so die Indonesier, die stehen so dicht an den Dingern, dass sie mit dem ganzen Becken in der Schüssel hängen. Skurril, skurril.
Jetzt saßen wir also da im Golden Triangle von Kuala Lumpur, die Investment Banker vertranken ihre letzten Gewinne, eine japanische Reisegruppe zappelte unter den Bässen und die Bedienungen schenkten uns Bier nach. Um drei Uhr machen alle Clubs in KL dicht, so dass wir unser letztes Bier auf einer Treppe unterhalb eines Wolkenkratzers tranken und uns mit zwei norwegischen Studentinnen unterhielten. Eine Nacht in KL - ich freue mich schon auf die Fullmoon-Partys in Thailand, hoffentlich steigen die nicht nur in Abhängigkeit des Mondes?!

Schönheiten springen eigentlich immer durch den Club.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Albert,

schön, dass Du jetzt noch nach Thailand willst.
Die Partys steigen wirklich in Abhängigkeit zum Mond. Allerdings auch zu Neu- und Halbmondzeiten. Uhrzeittechnisch solltest Du Dir dann auf jeden Fall den Sonnenuntergang in einer Bar auf Koh Phangang ansehen und dann angetütert zur Party auf die andere Seite der Insel stiefeln. Großartig! Freu mich auf die Fotos!
Liebe Grüße Meiko

Unknown hat gesagt…

Merci für den Tipp, das werde ich machen. Ich komme vermutlich mit 'nem Alkoholproblem nach Deutschland zurück, aber wozu gibt es Suchtanstalten;)...

Grüße an die Spree! Al