Montag, 29. April 2013

House Running - Höhenangst


Höhe. Wenn es eine Sache auf dieser Welt gibt, die mir den Angstschweiß auf die Stirn treibt, ist es ein tiefer Abgrund. Es reicht allein die Vorstellung von einem Berggipfel oder Turm herunter zu schauen, um meinen Pulsschlag nach oben zu treiben. In dem Moment, wenn ich eine Höhe wahrnehme, werden meine Knie schlottrig und es zieht mich richtig runter.

(Mehr zum House Running München.)

Umso herausfordernder war der Besuch im Hotel The Rilano, von dessen Dach man die 40 Meter hohe Fassade senkrecht kopfüber herunter laufen kann. Wunderbar, wollte ich schon immer mal machen - NOT!

House Running kostet einiges an Überwindung, ist aber auch für einen Angsthasen wie mich zu machen.

Bergsteiger oder die Spezis von GSG9 und SEK seilen sich ja mit dem Gesicht zur Wand ab. Beim House-Running hingegen stellst du dich an die Kante des Daches, beugst dich dann vorn über, bis du im 90-Gradwinkel zur Mauerwand stehst. Der Blick richtet sich dabei schön nach unten. Dann heißt es los marschieren. Zugegeben, mein House-Run sah nicht so elegant aus, aber ich habe es geschafft.


Tipps um mit Höhenangst House Running zu machen:

  1. In die Ferne schauen
  2. Dem Team vertrauen (die Jungs und Mädels vor Ort waren wirklich super beruhigend und nett!)
  3. Dem Material vertrauen und das vorher ruhig mal anschauen - ist alles grund solide.
  4. Der Roboter: Euch auf eure Atmung oder die vor euch liegende Aufgabe konzentrieren ("Seil greifen, gerade machen, vorn beugen, gehen...").
  5. Einen Fuß vor den anderen setzen.
  6.  Nicht nach unten schauen ;)...

Wie eine Flugbegleiterin ihre Flugangst überwand, lest ihr hier:

„Ich hatte panische Angst vorm Fliegen“ – Aus dem Leben einer Flugbegleiterin


Wo wir gerade beim Thema sind...

Ich bin schon oft mit Höhen und deren Überwindung in Erfahrung gekomme. Beim Wandern in den Alpen, im Hochseilgarten, beim Red Bull Air Race, auf dem Rockefeller Center (Top of the Rocks) und natürlich während meiner Zeit bei der Marine.

Damals durfte ich an der Außenwand des Versorgers Berlin an einer Strickleiter hoch kraxeln. Ist nun auch schon über zehn Jahren her, da nahm ich an der Boarding-Ausbildung bei der Marine Infanterie teil. Dort mussten wir mehrere Wochen unterschiedliche Trainings durchlaufen. Unter anderem das Fast-Roping, eine Methode um in relativ kurzer Zeit, ein Team von einem Hubschrauber auf ein Schiff abzuseilen. Anders als die Amerikaner nutzten wir nie unsere Beine, sondern griffen das Seil nur mit den Händen, drückten es an die Schulter und rauschten dann kontrolliert aber zügig nach unten.

Der Turm in Glückstadt, war zwölf Meter hoch und während man Anfangs noch gesichert war, waren spätere Durchläufe ohne Sicherung. Es gab auch damals wie beim House Running Schweißerhandschuhe und ein kräftiges fasseriges Seil. Größtes Highlight waren am Ende der Ausbildung natürlich die „Sprünge“ (das Abseilen) aus dem Hubschrauber.

Keine Kommentare: